Gebirge: Glarner Alpen - Bockmattli

Die Tour: Die Tour war klassisch mit V+A1 bewertet. Die aktuelle Bewertung liegt bei 6 A0 oder frei 6+. Zumindest frei dürfte man mit 6+ nicht durchkommen, wenn man nicht jeden Griff kennt denkt man eher an 7/7+. Auch technisch geklettert sollte der Vorsteiger eine 6+ klettern können um in den zwei Schlüsselseillängen etwas Freude zu haben obwohl dort zusätzlich noch einige alte Haken stecken.

Absicherung: Durchgehend mit Bohrhaken. In den leichten Seillängen auch mal mit weiteren Abständen, aber nie unangenehm. In den schwereren Seillängen in kurzen Abständen, wobei die ein oder andere Stelle zwingend geklettert werden muss. Insgesamt würde ich die Absicherung schon als sehr gut einstufen. Teilweise wird von einer Entwertung der Tour gesprochen. Ich brauche aber nicht bei jeder Tour Adrenalinschübe und war sehr damit zufrieden.

 

Erst geht es eine steile Grasrampe nach oben. Wenn man auf dem richtigen Weg ist, ist diese auch ausgetreten. Es folgt eine kurze Unterbrechung, hier lohnt es sich schon mal das Seil auszupacken. Weiter die Rampe hoch und es gibt die erste Entscheidung. Entweder den klassischen Einstieg mit Pendelquergang oder den neuen, freien Einstieg. Wobei der Nachfolger auch eine 6+, besser 7- oder 7 klettern sollte um keinen unfreiwilligen Pendler zu machen. Ich habe zur Sicherheit eine lange Schlinge geopfert und mich dort am zweiten Haken zu den Griffen gehangelt.

Dann geht es fast waagrecht nach links, über einen kleinen Überhang. Die Haken hatte ich erst nicht gesehen. Weiter leicht nach links oben auf einen markanten Kamin zu. Diese bringt einem in einer ersten etwas anspruchsvolleren Seillänge auf den Pfeilerkopf unter die Schlüsselseillängen. 

Die erste Seillänge bietet Verscheidungskletterei über einen Wulst. Bewertung wie oben angedeutet. Es folgt Verschneidungskletterei mit einem Dachabschluss. Der letzte Zug rechts am Dach vorbei dürfte schon zwingend 6+ sein. Dann wird es wieder leichter und es folgt tolle Kletterei mit interessanten Stellen bis zur letzten schweren Seillänge. Da heißt es in einer Rissverschneidung noch einmal kräftig hinlangen. Insgeamt eine sehr schöne und lohnende Tour in sehr gutem Fels. Nur ganz wenige Griffe und Tritte sind leicht abgegriffen.

Nicht unterschätzt werden sollte der Abstieg, dies wird aber überall so publiziert. Wir haben hier auf Plaisierkletterer gemacht und haben abgeseilt bzw- sind gesichert gegangen. Die letzten Klettermeter sind sicher noch einmal ein guter 4er.

Datum der Tour: 19.07.2019

Ausgangspunkt:
Parkplatz am Wägisee. Von dort in knapp 1 1/2 Stunden zum Einstieg.


Erlebnisbericht:
Siehe Film.